• Positives Fazit von Maximilian Buhk trotz des nächtlichen Ausfalls beim 24-Stunden-Rennklassiker in Florida
  • Probleme bewegen das Team P1 Motorsports nach starker erster Rennhälfte zum Rückzug des Mercedes-AMG GT3

 

Mit durchaus realistischen Hoffnungen auf einen Podestplatz für sich und sein Team P1 Motorsports war Maximilian Buhk zum 24-Stunden-Klassiker nach Daytona gereist. Beim offiziellen „Roar-Test“ zu Jahresbeginn an selber Stelle hatten der 26-jährige Hamburger und seine Teamkollegen Fabian Schiller (21, Bonn), Dominik Baumann (26, Österreich) und JC Perez (37, Kolumbien) gemeinsam mit ihrer in Coconut Creek/Florida beheimateten Mannschaft eine gute Abstimmung für den Mercedes-AMG GT3 erarbeitet und im höchst ausgeglichenen Feld der 23 GTD-Rennwagen im Vorderfeld mitgemischt.

Gut drei Wochen später im offiziellen Training bestätigte sich das positive Gefühl leider nicht. „Wir haben uns erstaunlich schwergetan, eine ebenso gute Balance ins Auto zu bekommen wie beim Roar“, wunderte sich Buhk. Und auch wenn dem Qualifikationstraining bei einem 24-Stunden-Rennen naturgemäß eher untergeordnete Bedeutung zukommt, war Startplatz 22, herausgefahren von Perez, eine Enttäuschung.

Im Rennen allerdings drehte die Besatzung des Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 71 mächtig auf. Nach den ersten Doppeleinsätzen von Perez, Baumann und Schiller übernahm Buhk, der ebenfalls zwei „Stints“ am Stück fuhr, sogar zeitweise die Spitze des hart umkämpften GTD-Feldes. „Das Auto hat sich prima angefühlt, unsere Rundenzeiten waren absolut konkurrenzfähig. Zudem hatten wir in den ersten Stunden drei Mal Glück, dass wir unseren Boxenstopp während einer Full Course Yellow, also einer kompletten Neutralisation des Rennens durch gelbe Flaggen, einlegen konnten“, schilderte Buhk. „Leider haben wir uns mit dem Überholen etwas schwergetan. Im Infield waren wir sehr flott unterwegs, aber auf den Geraden, insbesondere der langen Vollgas-Passage von Einfahrt Oval bis Ende Start/Ziel, konnten wir im Windschatten mitfahren, aber nicht attackieren. Dennoch haben wir uns, je nach Boxenstopp-Rhythmus, konstant in den Top-5 aufgehalten.“

Doch dann kamen die Schwierigkeiten, die ein Langstreckenrennen quasi von einer Sekunde zur nächsten auf den Kopf stellen können. Es begann mit einem außerplanmäßig langen Wechsel der vorderen Bremsscheiben und -beläge, die dem P1 Motorsports-Quartett eine Runde Rückstand eintrugen. Und in der Nacht meldete Schiller insbesondere in der um bis zu 31 Grad überhöhten Steilkurve vor Start und Ziel ein unberechenbares Fahrverhalten am rund 550 PS starken Mercedes-AMG GT3. Die Fehleranalyse gestaltete sich etwas harzig, weil das Team das Problem zunächst an der hinteren rechten Radaufhängung vermutete. Erst nach zwei Aufenthalten in der Boxengarage kam man dem wahren Übel, einem Problem am linken Vorderrad, auf die Spur. Acht Runden Rückstand waren die Quittung für die lange Standzeit.

Weil noch vor dem Morgengrauen der angekündigte starke Regen einsetzte und die Aussichten, in diesem ausgeglichenen Feld und bei den zu erwartenden schweren Bedingungen solch einen großen Rückstand aufholen zu können, als unrealistisch einzuschätzen waren, entschloss sich die Teamleitung von P1 Motorsports, den Boliden mit der 71 aus dem Rennen zu nehmen. Eine Entscheidung, die auch die Piloten mittrugen. Buhk: „Wir wussten, dass bald das Regenchaos losgeht. Bei acht Runden Rückstand hast du nichts mehr zu gewinnen, du riskierst höchstens das Auto. Der folgende Rennverlauf mit den zahlreichen teils heftigen Unfällen hat uns Recht gegeben. Und weil die letzten acht Stunden von mehreren Safety-Car-Phasen und zwei langen Unterbrüchen geprägt waren, hätten wir im Nachhinein betrachtet ohnehin keine Möglichkeit mehr gehabt, nach vorne zu kommen.“

Dennoch zieht Maximilian Buhk ein positives Fazit aus seinem ersten Start bei den geschichtsträchtigen 24 Stunden von Daytona: „Natürlich hatten wir uns ein besseres Ergebnis gewünscht, und ich bin auch überzeugt, dass eine Top-5-Platzierung möglich gewesen wäre. Aber trotz des Ausfalls war es für mich ein Riesenerlebnis, zum ersten Mal bei diesem Langstreckenklassiker antreten zu dürfen. Das Team arbeitet sehr professionell und hochmotiviert, sodass ich für die bevorstehenden 12 Stunden von Sebring Mitte März guter Dinge bin. Auch auf dieses legendäre Rennen freue ich mich schon riesig.“

Nächster Einsatz bei den 12 Stunden Bathurst
Viel Zeit zum Durchatmen bleibt Maxi Buhk indessen nicht. Von Florida aus geht es für den AMG Performance-Piloten unmittelbar weiter nach Australien, wo am kommenden Sonntag (3. Februar) das 12-Stunden-Rennen auf der fantastischen Rennstrecke von Bathurst auf dem Programm steht. Buhk bestreitet den Auftakt zur Intercontinental GT Challenge „powered by Pirelli“ auf einem Mercedes-AMG GT3 des Mercedes-AMG Team GruppeM Racing. Buhks Teamkollegen in der „MANN-FILTER Mamba“ sind die Toppiloten Maximilian Götz (32, Uffenheim) und Raffaele Marciello (23, Italien).

Der Start zu den 12 Stunden von Bathurst steigt am frühen Morgen um 5.45 Uhr Ortszeit (MEZ plus 10 Stunden), was in Deutschland Samstagabend, 19.45 Uhr, entspricht. Der Zieleinlauf erfolgt entsprechend am Sonntag um 17.45 Uhr Ortszeit (7.45 Uhr MEZ). Fans können das Spektakel am Mount Panorama per Live Stream und Timing auf www.intercontinentalgtchallenge.com verfolgen.