• Spätes Pech beim Auftakt zur Intercontinental GT Challenge bei den 12 Stunden von Bathurst/Australien
  • Eine Strafe kostet Buhk und sein Mercedes-AMG Team GruppeM Racing nachträglich den zweiten Rang

 

Maximilian Buhk und sein Mercedes-AMG Team GruppeM Racing sind beim traditionsreichen 12-Stunden-Rennen von Bathurst, dem Auftakt zur Intercontinental GT Challenge powered by Pirelli (IGTC), für eine eindrucksvolle Leistung übers gesamte Wochenende schlecht belohnt worden. Eine nach Rennende ausgesprochene 30-Sekunden-Zeitstrafe warf den im Ziel zweitplatzierten Mercedes-AMG GT3 noch auf den sechsten Rang zurück.

Vorausgegangen war das erwartete „Langstrecken-Sprintrennen“ zwischen den besten GT3-Mannschaften der Welt. Zu keinem Zeitpunkt des Rennens kehrte so etwas wie Ruhe ein. Das extrem hohe Tempo im bärenstarken Teilnehmerfeld sollte letztlich in einem neuen Distanzrekord gipfeln: 314 Runden oder 1950,882 Kilometer legten die Besten während der zwölf Stunden zurück – und die ganze Zeit kämpften der 27-jährige Hamburger und seine Teamkollegen Raffaele Marciello (25, Italien) und Felipe Fraga (24, Brasilien) um den Sieg auf der spektakulären Berg- und Talbahn am Mount Panorama unweit der australischen Metropole Sydney mit.

Als die GT-Meute am frühen Sonntagmorgen um 5.45 Uhr bei noch völliger Dunkelheit freigegeben wurde, schob sich Startfahrer Buhk mit einem großartigen Manöver vom dritten Startplatz aus an die Spitze des Feldes. In der Folge fuhr der neue Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 999 stets im Bereich der Top-3 und lag auch mehrmals in Führung. Wobei sich das GruppeM-Trio immer wieder im dichten Verkehr wiederfand. Durch einen vorgezogenen Boxenstopp während der zweiten Safety-Car-Phase nach rund zwei Rennstunden hatte die Truppe aus Hongkong einen etwas anderen Rennrhythmus eingeschlagen und war in der Folge jeweils früher an die Box gekommen als die meisten der übrigen Topteams. Allerdings nicht ganz freiwillig. „Ich hatte einen schleichenden Plattfuß und hätte so oder so reinkommen müssen. Dass es mit dem Safety Car zusammenfiel, war Glück im Unglück“, erzählte Maxi Buhk.

Dass diese teils erzwungene Strategie am Ende durchaus hätte aufgehen können, zeigte sich in der Schlussphase des PS-Spektakels. Marciello lag weitgehend ungefährdet auf dem zweiten Rang und noch in Schlagdistanz zum führenden Bentley, als ein Reifenschaden den grünen Mercedes-AMG GT3 gut zehn Minuten vor der Zielflagge außerplanmäßig an die Box zwang. Durch den raschen Wechsel des rechten Hinterrads auf Rang 3 zurückgefallen, attackierte der in der Schweiz geborene und lebende Italiener während der letzten fünf Runden nochmals voll und fing den zweitplatzierten McLaren tatsächlich eingangs des letzten Umlaufs noch ab.

Doch die Freude über den starken zweiten Rang währte nicht lange. Wegen eines angeblich laufenden Motors bei diesem letzten Boxenstopp verhängte die Rennleitung nachträglich eine 30-sekündige Zeitstrafe, die Buhk/Fraga/Marciello vier Positionen zurückwarf.

Die Enttäuschung im Mercedes-AMG Team GruppeM Racing war natürlich riesengroß. „Sich zwölf Stunden lang die Seele aus dem Leib zu fahren und dann mit leeren Händen dazustehen, ist wirklich frustrierend“, ärgerte sich Maxi Buhk. „Ich war mit Felipe schon auf dem Weg zur Siegerehrung, als man uns die Strafe mitteilte. Die ich übrigens für völlig überzogen halte. Der Motor war während des Stopps komplett aus. Lello drückte den Startknopf, als er sah, dass der Mechaniker die Luftlanze abzieht. Leider ist der Mechaniker genau in diesem Moment von der Luftlanze abgerutscht. Dadurch drehten sich die Hinterräder beim Drücken des Startknopfs einmal, und das war der Grund für die Strafe. Der Motor lief erst, als die Räder schon wieder Bodenkontakt hatten. Ich weiß nicht, ob man dafür 30 Sekunden geben muss oder ob es fünf oder zehn nicht auch getan hätten.“

Dennoch stimmt das Rennwochenende in Bathurst den IGTC-Gesamtdritten des Vorjahres zuversichtlich: „Wir nehmen das Positive mit, und das ist die Erkenntnis, dass wir das ganze Wochenende über schnell waren. Mit Fortdauer der Stints wurden wir immer stärker, vor allem in den Doppelstints waren wir super unterwegs. Nachdem ich mich am Freitag noch nicht völlig wohl gefühlt hatte, haben wir ab Samstag ein gutes Setup gefunden, und im Rennen war der neue Mercedes-AMG GT3 wirklich super.“

Gleich nach dem Auftakt in Australien legt die Intercontinental GT Challenge powered by Pirelli allerdings erst einmal eine lange Pause ein. Der zweite von fünf Wertungsläufen der auf fünf Kontinenten ausgetragenen Meisterschaft steigt erst vom 23. bis 26. Juli im Rahmen der legendären 24 Stunden von Spa-Francorchamps in Belgien.