Liebe Motorsportfans,

Nach der langen Rennpause seit den 12 Stunden Bathurst hatte ich mich sehr auf den Auftakt des ADAC GT Masters gefreut. Die beiden ersten Rennen liefen für das MANN-FILTER Team HTP und mich ganz ordentlich. In Oschersleben waren mein Kollege Indy Dontje und ich in unserem Mercedes-AMG GT3 vom Speed her zumindest im Qualifying-Trimm gut dabei – allerdings habe ich leider das Q2 am Sonntagmorgen vergeigt. In den Rennen taten wir uns allerdings recht schwer. Mitfahren ging gut, Druck machen nicht. Statt bei den Boxenstopps Positionen gutmachen zu können, waren unsere jeweiligen In- und Outlaps nicht berauschend, sodass wir sogar Plätze verloren haben. P4 am Samstag war erfreulich, die Strafe gegen Indy am Sonntag weniger.

In Most lief es viel besser, wir konnten auch in den Rennen attackieren. Zum einen haben wir das Set-up besser hinbekommen, zum anderen hatte ich mich besser auf die Gegebenheiten im ADAC GT Masters eingeschossen. Anders als in der Blancpain GT Series sind dort Heizdecken verboten, sodass man jedes Qualifying und jeden Stint auf kalten Reifen beginnt, was ziemlich knifflig ist. Außerdem hat Pirelli für 2018 einen neuen Reifentyp gebracht, der von allen Teams ein etwas anderes Handling erfordert. So hatten wir in Oschersleben das Problem, dass wir viel Abrieb, den sogenannten Pickup, aufgesammelt und so gut wie nicht mehr vom Reifen bekommen haben. In Most trat dieses Problem nicht mehr auf.

Umso ärgerlicher, wenn einem dann ein sicherer Podestplatz durch die Lappen geht. Natürlich geht es im ADAC GT Masters so eng zu, dass man auch bei den Pflichtstopps keine Zeit vergeuden darf. Aber im Nachhinein muss man wohl eingestehen, dass wir zu viel Risiko genommen haben, um vielleicht Zweite zu werden, statt Rang 3 zu sichern. Die drei Zehntelsekunden, die Indy vor Ablauf der Mindestzeit von 70 Sekunden am Boxenausgang war, haben uns das ganze Rennen kaputtgemacht. Wobei ich da niemandem speziell einen Vorwurf machen will. Alle bewegen sich am Limit, und da passieren eben auch mal Fehler.

Zudem gab es ein technisches Problem. Wir führen ein GPS-basiertes System im Auto mit, das uns dabei hilft, die Boxenstoppzeit genau zu kalkulieren. Und dieses System hat in Most nicht funktioniert. Indy wusste zwar, dass er ein bisschen früh dran ist, aber zu langsam fahren darfst du in der Boxengasse eben auch nicht, denn dann kassierst du deine Strafe fürs Trödeln statt für die Zeitunterschreitung. Schwamm drüber, nächstes Mal machen wir’s besser. Immerhin sind wir mit den MANN-FILTER-Mambas voll konkurrenzfähig, wie Max und Markus mit dem Sieg im Sonntagsrennen von Most bewiesen haben.

Zwischen Oschersleben und Most war ich mit Strakka Racing zum Auftakt des Blancpain GT Series Endurance Cup in Monza. Ein richtig geiles Wochenende! Monza ist eigentlich nicht unsere Strecke, weil der Mercedes-AMG GT3 auf den Geraden nicht zu den schnellsten Autos zählt. Aber dank des enormen Abtriebs geht’s in den schnellen Kurven richtig vorwärts, sodass die Rundenzeit am Ende trotzdem passt. Im Zweikampf ist es zwar knifflig, wenn das andere Auto geradeaus schneller ist, aber dafür ist der Mercedes-AMG GT3 ein echter Reifenflüsterer, womit unsere Stunde jeweils in der zweiten Hälfte der Stints schlug.

Der Ferrari vor mir war Grip-mäßig völlig am Ende und hat sich eigentlich nur noch auf den Geraden gerettet. Folgerichtig hat er versucht, mir den Kurvenspeed zu nehmen, indem er innen zumacht und früher bremst. Nicht sehr nett, aber clever und auch völlig legal. Tja, und dann dachte ich mir: Mach’s eben außen rum! Das hat mir übrigens genauso viel Spaß gemacht wie denen, die mich nach dem Rennen für den „Move of the Race“ ausgezeichnet haben.

Ich freue mich schon riesig auf den nächsten BES-Lauf in Silverstone. Ich liebe diese Strecke, und sie sollte auch gut für uns sein, selbst wenn uns der neue Asphalt beim Test einige Rätsel aufgegeben hatte. Strakka Racing ist ja in Silverstone stationiert, und die fahren beim Heimrennen richtig auf. Ich glaube, es kommen 500 Gäste oder so …

Ich werde Euch berichten. Bis bald!

 

Gasteinsatz in Asien: Vier Rennen in vier Wochen

In den nächsten Wochen geht es für Maxi Buhk Schlag auf Schlag. Kurzfristig erreichte ihn der Ruf des GruppeM Racing Teams, nach Thailand zu fliegen, um an diesem Wochenende (12./13. Mai) auf dem Chang International Circuit in Buriram, eine Flugstunde nordöstlich von Bangkok, den zweiten Lauf der Blancpain GT Series Asia zu fahren. Maxis Teamkollege im Mercedes-AMG GT3 ist Alexander Matschull, das Duo kämpft in Buriram um den Sieg in der ProAm-Wertung, in der sich ein Profi ein Auto mit einem Amateurfahrer teilt. Eine reine Pro-Wertung gibt es in der Blancpain Asia nicht. Zurück in Europa stehen am 20. Mai im englischen Silverstone sowie am 2. Juni in Le Castellet an der französischen Côte d‘Azur die Läufe 2 und 3 des Blancpain GT Series Endurance Cups 2018 auf dem Programm. Zeit zum Durchatmen gibt’s für Maxi erst wieder nach dem dritten Saisonmeeting des ADAC GT Masters am 9./10. Juni auf dem Red Bull Ring bei Spielberg in der Steiermark.