- Spannender Auftakt zur Intercontinental GT Challenge bei den 12 Stunden von Bathurst/Australien
- Maximilian Buhk teilt sich den neuen Mercedes-AMG GT3 mit Felipe Fraga und Raffaele Marciello
Nach dem im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallenen „Warm-up“ beim 24-h-Rennen von Dubai steht für Maximilian Buhk am kommenden Wochenende mit den 12 Stunden von Bathurst das erste echte Highlight der Motorsport-Saison 2020 auf dem Programm. Der Langstreckenklassiker am Mount Panorama im Südosten Australiens bildet einmal mehr den Auftakt zur Intercontinental GT Challenge powered by Pirelli (IGTC). Fünf Rennen auf fünf Kontinenten (Bathurst/Australien, Spa-Francorchamps/Belgien, Suzuka/Japan, Indianapolis/USA und Kyalami/Südafrika) bilden die Stationen der gegenwärtig wohl bedeutendsten und bestbesetzten GT-Meisterschaft der Welt. Im vergangenen November hatte Buhk alle Chancen auf den IGTC-Titelgewinn wenige hundert Meter nach dem Start des Finalrennens in Kyalami durch einen technischen Defekt eingebüßt.
Umso ambitionierter startet der 27-jährige Hamburger in die neue Saison. Und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche IGTC-Kampagne scheinen gegeben. Buhk tritt auch in dieser Saison für das Mercedes-AMG Team GruppeM Racing an, seine Teamkollegen im neuen Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 999 sind der 25-jährige Italiener Raffaele Marciello sowie der ein Jahr jüngere Brasilianer Felipe Fraga. Der Südamerikaner stößt als amtierender GTD-Langstrecken-Champion der nordamerikanischen IMSA WeatherTech SportsCar Championship zur GruppeM-Mannschaft.
Der IGTC-Gesamtdritte des Vorjahres ist mit dieser Aufstellung überaus zufrieden: „Über Lellos Qualitäten brauchen wir keine Worte zu verlieren. Und auch Felipe passt hervorragend ins Team. Er ist ein ganz entspannter, unkomplizierter Typ mit einem unheimlich schweren Gasfuß. Ich bin sicher, dass wir erstens gut harmonieren und zweitens auch viel Spaß zusammen haben werden. Und im Mercedes-AMG Team GruppeM Racing habe ich mich schon in der letzten Saison sehr gut aufgehoben gefühlt.“
Nachdem Buhk und Co. beim ersten Bathurst-Auftritt der Mannschaft aus Hongkong im vergangenen Februar von der Pole Position aus nach zwei Durchfahrtsstrafen letztlich den dritten Rang belegt hatten, ist der Ehrgeiz auf eine Wiederholung des Podestplatzes natürlich groß. Die Konkurrenz auf der 6,2 Kilometer langen, spektakulären Berg- und Talbahn rund 200 Kilometer nordwestlich von Sydney ist indes gewaltig. Elf verschiedene Hersteller bringen nicht weniger als 40 hochkarätig besetzte GT3-Rennwagen an den Start.
„Das ist das Beste, was der GT-Sport derzeit zu bieten hat“, betont Maxi Buhk. „12 Stunden Bathurst, das bedeutet 12 Stunden volle Attacke, sonst hast du in diesem Weltklassefeld nicht den Hauch einer Chance. Für uns wird es darum gehen, gut ins Wochenende zu kommen und eine gute Fahrzeugabstimmung für den neuen Mercedes-AMG GT3 zu finden, der zwar jeder Menge Test- und Entwicklungs-Kilometer abgespult hat, in Bathurst aber seinen ersten Renneinsatz mit der aktuellen Balance of Performance-Einstufung des IGTC-Promoters SRO absolviert. Deshalb werde ich mich hüten, irgendwelche Prognosen abzugeben.“
Die Vorfreude beim Mercedes-AMG Performance Piloten ist enorm: „Bathurst ist eine der großartigsten Rennstrecken, die ich kenne. Und während man auf ähnlich tollen Kursen wie der Nordschleife oder Spa-Francorchamps in einer Saison zwei, drei Mal unterwegs ist, fährt man in Bathurst immer nur einmal pro Jahr. Du kommst hin, die Strecke baut zu Beginn ganz wenig Grip auf, und dir wird wieder klar, wie schwierig diese Piste ist und wie nahe die Leitplanken stehen. Hier zu fahren ist einfach eine riesige Herausforderung, die einem Rennfahrer alles abverlangt. Deswegen lieben wir alle diese Strecke so!“
Eine Besonderheit der 12 Stunden von Bathurst ist die Startzeit am frühen Sonntagmorgen um 5.45 Uhr Ortszeit noch bei völliger Dunkelheit. „Wer mich kennt, der weiß, dass frühes Aufstehen eher nicht mein Ding ist“, lacht Buhk, dem im letzten Jahr die Ehre zu Teil wurde, von der Pole aus den Startstint zu fahren. „Es war aber auch kein Problem. Einfach am Vorabend ein bisschen früher ins Bett, und dann fiel es mir auch nicht schwer, so früh am Morgen von Beginn an voll konzentriert zu sein. Es ist ja auch nur die ersten 20 Minuten so richtig stockdunkel. Trotzdem ist es nicht ganz ohne – denn trainiert wird ausschließlich bei Tageslicht.“
Die gute Nachricht für die Racing-Fans hierzulande: Dank der Zeitverschiebung (Australien liegt zehn Stunden vor Deutschland) wird das Rennen zur besten Sendezeit am Samstagabend um 19.45 Uhr MEZ gestartet, der Zieleinlauf erfolgt dementsprechend am Sonntagmorgen um 7.45 Uhr. Und wer Schlafen ohnehin für überbewertet hält, der kann die ganze Nacht hindurch auf www.intercontinentalgtchallenge.com per Live Stream und Live Timing dabei sein.
Glaubt man Maxi Buhk, ist das für einen echten Rennfan beinahe schon ein Muss: „Der beste GT-Sport der Welt auf einer der besten Rennstrecken der Welt – das sollte man sich eigentlich nicht entgehen lassen …“