• Nervenkitzel pur in Qualifikationsrennen mit starkem Kampf um Rennsieg
• Start-/Zielsieg im Hauptrennen durch Reifenschaden gestoppt
• Buhk und Perera Dritter in Sprint Cup Wertung

Nürburgring (Germany), 20 September 2017:
Das Saisonfinale des Blancpain GT Series Sprint Cup zeigte alle Facetten eines spannenden Krimis – doch leider war der amtierende Gesamtmeister Maximilian Buhk der Leidtragende. Auf Titelkurs liegend, stoppte ein Reifenproblem den #84 Mercedes-AMG GT3 und anstatt eines sicher geglaubten Sieges wurden der AMG-Pilot und sein Teamkollege Franck Perera beim Heimrennen von Mercedes-AMG Team HTP Motorsport nur Dritter in der Sprint Cup Wertung.

Auch wenn man in den zwei freien Trainingseinheiten am Freitag mit dem ein oder anderen Problem mit dem #84 Mercedes-AMG GT3 kämpfte, so war man am Samstagmorgen im Qualifying wieder gewohnt stark unterwegs. In dem hochkarätig besetzten Feld zum finalen Sprint Cup Wochenende zeigte sich erneut die Wettbewerbsdichte mit den ersten 21 Autos innerhalb 1,4 Sekunden. Buhk qualifizierte den bronzenen HTP-Rennboliden auf dem achten Platz und ging von dieser Position aus in das einstündige Qualifikationsrennen, das unter trockenen und ungewohnt sonnigen Bedingungen am Nürburgring stattfand.

Während einige Mitstreiter gleich in der ersten Kurve aufs Ganze gingen, profitierte Buhk von den Ausrutschern Anderer und lag bereits auf Runde 1 an sechster Position. Kurz darauf musste der vor ihm liegende #59 McLaren mit einem Schaden an die Box und nach dem Ausritt des #90 Mercedes-AMG GT3 wurde das Safety Car auf die Strecke geschickt. Auf der ersten freien Runde holte sich Buhk Platz vier und lag bis zum späten Boxenstopp im 10-Minuten-Fenster hinter dem PAM #333 Ferrari. Dank einer perfekten Strategie mit einem einwandfreien Boxenstopp, kam Buhk´s Teamkollege Franck Perera mit knapp drei Sekunden Rückstand auf den führenden #5 Audi von Marcel Fässler zurück auf die Strecke.

In der letzten Rennhälfte spitzte sich ein nervenaufreibender Kampf um den Rennsieg und gleichzeitig wichtigen Meisterschaftspunkten zu. Perera machte den Rückstand auf den Audi binnen drei Runden wett, doch ein toller Boxenstopp des #19 Grasser Lamborghini sah den grünen Flitzer plötzlich in Führung. In der Schlussphase mischte auch der von Platz vier kommende #8 Bentley von Soulet mit, der sich auf der 25. Runde den dritten Platz von Perera schnappte.

Danach überschlugen sich die Ereignisse: Während der Bentley auch am Audi vorbeizog, sah Perera seine Chance und ging ebenso am Audi vorbei. Während sich eine Berührung zwischen dem führenden Lamborghini und dem Bentley ereignete, konnte Perera schließlich Platz zwei übernehmen, die er bis zur Zieleinfahrt behielt. Doch bevor die ersten Drei das Parc Ferme ansteuerten, wurde eine 1-Sekunden-Zeitstrafe für den Lamborghini verhängt, die somit den Sieg für Buhk und Perera im Qualifikationsrennen bedeutete. Damit hatten die zwei Titelaspiranten nicht nur die Pole Position für das letzte Sprint Cup Rennen der 2017er Saison inne, sondern mit sieben Punkten Vorsprung auch ein gutes Polster, um sich den Sprint Cup Fahrertitel zu sichern.

„Ich hätte nie gedacht, dass wir dieses Rennen gewinnen können“, sagte Buhk nach dem Nervenkitzel. „Wir wollten einfach ein solides Rennen absolvieren und so viele Punkte wie möglich sammeln um den Titelkampf aufrecht zu erhalten. Ich war super happy mit dem zweiten Platz und dann hieß es plötzlich, wir hätten gewonnen. Einfach der Wahnsinn. Für das Rennen am Sonntag müssen wir jetzt noch mal alles geben.“

Franck Perera startete von der Pole Position in das finale und alles entscheidende Sprint Cup Rennen am Sonntagnachmittag und konnte die Führung nach dem Start und über die erste Runde behaupten. Der Franzose fuhr einen Vorsprung von gut 6,7 Sekunden heraus, doch alle Mühen wurden durch eine kurze Safety Car Phase zunichte gemacht. Beim Neustart war der #5 Audi von Marcel Fässler dem #84 Mercedes-AMG GT3 dicht auf den Fersen, aber Perera behielt abermals die erste Position. Fässler kam gleich zu Beginn des Boxenstopp-Fensters an die Box, während Perera bis kurz vor Schluss wartete. Doch leider ereignete sich diesmal beim Boxenstopp ein Problem, das später gravierende Folgen haben sollte. An der Radmutter des linken Vorderrads gab es Probleme und das Mercedes-AMG Team HTP Motorsport verlor viel Zeit. Maxi Buhk konnte die Führung nicht behalten und kam als Zweiter hinter dem #5 Audi zurück auf die Strecke. Auf seiner Aufholjagd wurde Buhk dann in der letzten Kurve vor Start/Ziel weit in das Kiesbett getragen. Nach dem Ausritt war Buhk bezwungen, seinen Rennboliden ein paar Kurven weiter mit einem Schaden am linken Vorderrad am Streckenrand zu parken.

Somit war der greifbare Titelgewinn im Sprint Cup verloren. Durch die guten Platzierungen der jeweiligen Kontrahenten, liegen Buhk und Perera nun in der Gesamtwertung nur noch an dritter Position mit einem Rückstand von 30 Punkten auf die Spitze.

„Heute hat man mal wieder gesehen, wie schnell sich im Rennsport das Blatt wenden kann“, so ein enttäuschter Buhk. „Wir hatten das Rennen in der Hand, dominierten direkt vom Start weg und hätten einfach nur das Rennen nach Hause fahren müssen und der Sieg wäre unser gewesen. Doch es gab ein Problem mit dem linken Vorderreifen, der sich langsam von der Felge zu lösen schien. Ich konnte in der Kurve nichts machen und die Fahrt durchs Kiesbett gab dem Reifen dann den Rest. Ich kann diesen Verlust noch nicht in Worte fassen, es ist einfach extrem enttäuschend für Franck, das ganze Team und mich. Wir waren so dicht dran und nun sieht es auch in der Gesamtwertung und Endurance Cup Wertung sehr, sehr schwer aus.“

Bevor Buhk die diesjährige Blancpain GT Series in Barcelona in zwei Wochen beschließt, legt er noch einen Zwischenstopp in der Blancpain GT Series Asia in Shanghai am kommenden Wochenende ein.

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