Maximilian Buhk (20, Dassendorf / Polarweiss Racing) kann derzeit die Siegerpokale nicht so schnell ins Regal stellen, wie er sie nach Hause fährt. Der jüngste Pilot des ADAC GT Masters erlebte einen Traumsommer. Ende Juli gewann der Norddeutsche mit ADAC GT Masters-Teamkollege Maximilian Götz und DTM-Rekordchampion Bernd Schneider die 24h von Spa, sechs Tage später feierte er auf dem Nürburgring seinen ersten Laufsieg im ADAC GT Masters im Mercedes-Benz SLS AMG.

Die Erfolge, zu denen auch ein Sieg in der FIA GT-Series Anfang Juli zählte, belohnt nun Mercedes-Benz mit einem Test im DTM-Auto. In das drittletzte ADAC GT Masters-Rennwochenende der Saison 2013 dem Lausitzring (30. August bis 1. September) startet der FIA GT3-Europameister gemeinsam mit Götz als Tabellenführer.
Sie sind nach zwei Jahren im ADAC Formel Masters im vergangenen Jahr in das ADAC GT Masters umgestiegen. Warum haben Sie Ihre Karriere im Formelsport nicht weiter verfolgt?

„Als ich mit dem Formelsport begonnen habe, war es nie mein Ziel, eines Tages vielleicht einmal in der Formel 1 zu landen. Das ADAC Formel Masters war ein sehr guter Einstieg in den Motorsport. Nach zwei Jahren im ADAC Formel Masters stand ich dann vor der Entscheidung, in die Formel 3, die GP3 oder in einen Sportwagen zu wechseln. Ich habe dann Ende 2011 bei Heico Motorsport den Mercedes-Benz SLS AMG getestet und war auf Anhieb überzeugt. Ich verfolge das Ziel, Profi-Rennfahrer zu werden und da sehe ich für mich im Sportwagen einfach die bessere Perspektive.“

Im ADAC GT Masters starten Sie in der zweiten Saison mit dem Mercedes-Benz SLS AMG GT3. In welchen Bereichen lernt man im zweiten Jahr noch etwas dazu?

„Ich gewinne vor allem Rennerfahrung. Jeder Start ist für mich immer noch etwas Neues und obwohl ich mittlerweile sehr viel im Rennauto sitze, lerne ich immer noch dazu. Im vergangenen Jahr habe ich mit einer guten Grundschnelligkeit angefangen. Nun versuche ich, mich immer noch weiter an das Limit zu bringen. Ich lerne zum Beispiel auch noch sehr viel über die Reifen und es gibt an jedem Wochenende noch Situationen, wo ich mehr Erfahrung sammele. Dazu ist die Situation für mich in diesem Jahr komplett anders, denn ich habe im ADAC GT Masters und in der Blancpain Endurance Series noch Titelchancen. Im vergangenen Jahr habe ich zwar die FIA GT3-Europameisterschaft gewonnen, allerdings war dort die Konkurrenzsituation deutlich geringer.“

Momentan schwimmen Sie auf einer Erfolgswelle und fahren von Sieg zu Sieg. Wie haben Sie die vergangenen Wochen erlebt?

„Ich freue mich extrem, allerdings geht derzeit alles Schlag auf Schlag. Dass sich die Erfolge nun am laufenden Band einstellen und dass wir so schnell sind, damit hätte ich nie gerechnet. Es hat sich alles innerhalb weniger Wochen abgespielt und ich hatte noch keine Zeit, über all das nachzudenken. Nach dem Sieg bei den 24h von Spa war ich gerade einmal zwei Tage zu Hause, dann ging es schon weiter zum ADAC GT Masters. Nach dem Sieg in Spa war ich fassungslos, dann gewinnen wir auf dem Nürburgring nochmals und liegen im ADAC GT Masters im Titelkampf ganz vorne. Das alles konnte ich bisher viel zu wenig realisieren. Ich fühle mich im Team und im Auto extrem wohl, es passt derzeit einfach alles.“

Mitte September dürfen Sie auf dem Lausitzring einen DTM-Mercedes-Benz testen. Ist die DTM ein Karriereziel von Ihnen?

„Ich weiß natürlich noch nicht, wo mich meine Karriere hinführt, aber einen Platz in der DTM hat man natürlich immer im Hinterkopf. Dass man es durch Erfolge im GT-Sportwagen bis in die DTM schaffen kann, hat ja bereits Dirk Werner bewiesen, der dadurch einen Platz bei BMW bekommen hat. Der DTM-Test war schon etwas länger im Gespräch, kommt nun aber doch sehr plötzlich und findet bereits in weniger als vier Wochen statt. Ich freue mich darauf und werde dafür auch noch mein Fitnesstraining intensivieren, denn ich erwarte, dass das DTM-Auto physisch anstrengender zu fahren ist als mein Mercedes-Benz SLS AMG GT3 im ADAC GT Masters.“

Der Lausitzring ist die drittletzte Station der Saison 2013, danach geht es über den Slovakia Ring nach Hockenheim. Wie sehen Sie Ihre Chancen im Titelkampf?

„Ich glaube, am Lausitzring sollten wir recht gut aussehen. Die Strecke sollte uns liegen, auch wenn es keinen speziellen Grund dafür gibt. Den Slovakia Ring kenne ich von Rennen in anderen Serien und von Tests. Ich denke, das Streckenlayout dort sollte uns auch entgegenkommen. Grundsätzlich waren wir in dieser Saison eigentlich auf allen Strecken schnell und sehr konkurrenzfähig. An diese Performance wollen wir auch auf dem Lausitzring anknüpfen, mit uns kann man sicherlich rechnen.“

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