Liebe Motorsportfans,

Die Saison des ADAC GT Masters ist in Hockenheim mit einem Knall zu Ende gegangen – leider mit schlechtem Ausgang für unsere Teamkollegen aus dem MANN-FILTER Team HTP. Ich möchte mich an den teilweise recht hitzigen Diskussionen um das, was da nach dem Start des zweiten Laufs passiert ist, nicht beteiligen. Nur so viel: Max und Markus hätten den Titel verdient gehabt, und es tut mir leid für sie, wie das abgelaufen ist. Immerhin haben wir mit dem Gewinn der Teammeisterschaft bewiesen, wie stark wir dieses Jahr mit unseren beiden Mambas unterwegs waren.

Im Rückblick auf meine erste volle Saison in der „Liga der Supersportwagen“ seit dem Jahr 2013 muss ich sagen: Das ADAC GT Masters ist seither noch härter, noch ausgeglichener, noch professioneller geworden. Man braucht sich nur die Namen der Teams und Fahrer anschauen, dann weiß man: Das ist zu mindestens 50 Prozent Werkssport. Entsprechend haben Fehler auch größere Auswirkungen. Wenn du früher im Qualifying einen kleinen Patzer drin hattest, warst du halt Siebter. Heute bist du nicht mal mehr in den Top-20. Ich meine, wir hatten in Q1 am Nürburgring 31 Autos in einer Sekunde. Das ist schon irre.

Über die Saison hat sich gezeigt, dass unsere Stärke in der konstanten Wettbewerbsfähigkeit lag. Unser Mercedes-AMG GT3 hat auf jeder Strecke gut funktioniert. Am schwersten taten wir uns auf dem Red Bull Ring, aber auch in der Steiermark haben wir das Beste daraus gemacht. Auch ich selbst habe nach dem schwierigen Auftaktwochenende in Oschersleben schnell herausgefunden, wie ich das Reifen-Management vor allem im Qualifying besser hinbekomme. Ich musste für mich eine Strategie entwickeln, wie ich die nicht vorgeheizten Räder im richtigen Moment ins Arbeitsfenster bringe. Und das hat in der Folge auch gut geklappt. Außer am Red Bull Ring und jetzt beim Finale bin ich im Qualifying immer in die ersten beiden Startreihen gefahren.

Wobei Hockenheim auf Grund der Bedingungen sehr speziell war. Q2 am Sonntagmorgen begann auf nasser, später aber rasch auftrocknender Bahn. Der richtige Moment für den Wechsel von Regenreifen auf Slicks war entscheidend. Denn auf dem kühlen, teilweise noch feuchten Asphalt dauerte es entsprechend ein paar Runden, um Temperatur in die Räder zu bekommen. Das heißt, man musste genau so rausfahren, dass die Reifen in den letzten beiden Trainingsminuten, als die Strecke am besten war, ihren maximalen Grip entwickelten. Die HTP-Jungs haben das super hingekriegt. Ich bin allerdings nicht volles Risiko gegangen, sondern wollte eine sichere Zeit setzen für den Fall, dass, wie schon so oft in dieser Saison, noch Rote Flaggen rauskommen. Für uns ging es ja nicht mehr um den Titel. Mein Teamkollege Max hingegen musste alles auf eine Karte setzen, ist quasi in letzter Sekunde über Start/Ziel gefahren und hat mit maximalem Einsatz eine Hammerrunde hingeknallt. Für mich war der siebte Startplatz okay.

Der Podestplatz im letzten Rennen war ein schöner Abschluss einer Saison, mit der ich im Großen und Ganzen sehr zufrieden bin, nicht nur wegen unseres Sieges auf dem Nürburgring. Dass Indy und ich am Ende „nur“ den fünften Gesamtrang belegt haben, war auf den einen oder anderen Fehler und hie und da auch etwas Pech zurückzuführen. Teilweise standen wir uns selber ein bisschen im Weg. Aber das waren Fehler, die leicht zu analysieren und auch zu beheben sind. Ich würde mir jetzt mehr Gedanken machen, wenn wir die Pace nicht gehabt hätten. Die war aber auf dem Niveau unseres Schwesterautos, wir waren absolut konkurrenzfähig, das ist das Wichtigste, und darauf lässt sich aufbauen.

Du brauchst einfach das nötige Quäntchen Glück, um eine Meisterschaft letztlich mit einem Punkt Vorsprung zu gewinnen. Was die Leistung der frisch gebackenen Champions nicht mal ansatzweise schmälern soll. In diesem Sinne: Herzliche Gratulation an Robert Renauer, Mathieu Jaminet und die Truppe von Herberth Motorsport. Ich hoffe, wir können Euch nächstes Jahr so richtig Feuer unterm Hintern machen!

Bis bald!

 

Strammes Herbstprogramm für Maxi Buhk

Auch nach dem Saisonende im ADAC GT Masters bleibt Maximilian Buhk vorläufig wenig Zeit zum Durchatmen. Bereits am kommenden Wochenende steht mit dem 3-Stunden-Rennen auf dem Circuit Catalunya bei Barcelona das Finale zum Blancpain GT Series Endurance Cup auf dem Programm. Maxi teilt sich den Mercedes-AMG GT3 des britischen Teams Strakka Racing einmal mehr mit dem Portugiesen Alvaro Parente und dem Franken Maximilian Götz. Für die Mannschaft aus Silverstone fährt Maxi am letzten Oktober-Wochenende auch das zur Intercontinental GT Challenge (IGTC) zählende 8-Stunden-Rennen von Laguna Seca unweit der kalifornischen Küstenstadt Monterey.

Kurzfristig eingeschoben wurden unterdessen noch zwei weitere Renneinsätze. Für HTP Motorsport ist der 25-Jährige am 6. Oktober beim vorletzten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring auf der legendären Nordschleife im Einsatz. Und aus der Eifel geht’s direkt weiter in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo Buhk am 13. Oktober das „Petit Le Mans“ auf der spektakulären Rennstrecke von Road Atlanta bei Braselton im US-Bundesstaat Georgia unter die Räder nimmt. Der Hamburger bestreitet den über zehn Stunden führenden vorletzten Lauf zur IMSA WeatherTech Championship auf einem Mercedes-AMG GT3 von P1 Motorsports aus Coconut Creek in Florida.