• Große Enttäuschung für Maxi Buhk und das Mercedes-AMG Team GetSpeed bei den 24 Stunden Nürburgring
  • Nach anfänglicher Führung scheiden Buhk, Götz, Schiller und Marciello nach zwei Unfällen aus

 

Die Eckdaten vor dem 48. ADAC TOTAL 24h-Rennen auf dem Nürburgring waren vielversprechend, und entsprechend hoch waren auch die Erwartungen und Hoffnungen im Mercedes-AMG Team GetSpeed. Doch einmal mehr bewahrheitete sich die alte englische Rennfahrer-Binsenweisheit: To finish first you first have to finish. Und so blieb für Maximilian Buhk (27, Hamburg), Maximilian Götz (34, Uffenheim), Fabian Schiller (23, Troisdorf) und Raffaele Marciello (25, Italien) letztlich zwar die Überzeugung, mit ihrem Mercedes-AMG GT3 das Potenzial für einen Podestplatz beim legendären Eifel-Marathon gehabt zu haben. Am Ende standen Buhk und Co. aber dennoch mit leeren Händen da.

Das erste Rennviertel verlief wie aus dem Bilderbuch: Vom dritten Startplatz aus übernahm Marciello noch im Verlauf der ersten Runde die Spitze des 97 Rennfahrzeuge umfassenden Teilnehmerfeldes. Nach bärenstarken Doppelstints von ihm und Max Götz führte der knallgelbe Renner kurz vor 22 Uhr mit einem Vorsprung von mehr als einer Minute, als Marciello bei immer stärker werdendem Regen im Streckenabschnitt Adenauer Forst von der Strecke rutschte und leicht die rechte Leitplanke touchierte. Was grundsätzlich noch kein echtes Problem dargestellt hätte. Der nächste Einschlag drei Kurven später im Bereich Kallenhardt fiel indessen so heftig aus, dass der Mercedes-AMG GT3 links vorne schwer beschädigt wurde.

Da sintflutartige Regenfälle die Rennleitung eine halbe Stunde später zum Abbruch bewogen und damit „nur“ drei Runden auf der 25,378 Kilometer langen Kombination aus Grand-Prix-Kurs und Nordschleife verloren gingen, griff die GetSpeed-Truppe nach dem letzten Strohhalm und stellte den havarierten Boliden mit einer beeindruckenden Teamleistung über Nacht wieder auf die Räder, sodass Maxi Buhk beim Neustart kurz nach 8 Uhr morgens mit einem starken Doppelstint zur Aufholjagd blasen konnte.

Gerade war man wieder auf den 17. Gesamtrang vorgestoßen, als die arg gebeutelte Truppe aus Meuspath gegen 13 Uhr der nächste – und finale – Nackenschlag traf: Bei kniffligen Streckenbedingungen (Ideallinie fast trocken, Rest der Fahrbahn feucht) verlor Fabian Schiller den Mercedes-AMG GT3 im Bereich Hatzenbach aus der Kontrolle und touchierte links vorne die Leitplanke. Wenige Kilometer später brach der Troisdorfer den Versuch ab, den wiederum stark beschädigten Renner zurück an die Box zu bringen.

„Es ist natürlich jammerschade, wie alles gelaufen ist“, konstatierte Maximilian Buhk. „Im ersten Rennviertel haben wir das Rennen dominiert. Raffaele und Max waren megastark unterwegs. Schon aus diesem Grund hat Lello nicht den geringsten Grund, an sich zu zweifeln. Bei diesen Bedingungen ist das Fahren auf der Nordschleife ein Ritt auf der Rasierklinge. Er war nicht der Erste, dem so etwas passiert ist, und er wird auch nicht der Letzte sein. Was da genau vor dem zweiten Ausrutscher in Kallenhardt los war, muss eine detaillierte Analyse zeigen. Lello meinte nur, er könne sich das absolut nicht erklären, und genau so hat es auch ausgesehen.“

Dennoch hielt sich die Enttäuschung beim Hamburger in Grenzen: „Die Nordschleife kann grausam sein und bei solchen Bedingungen allemal. Dass ich letztlich nur einen Doppelstint fahren konnte, ist natürlich schade. Weil ich ja auch im Training nur für drei Runden im Auto gesessen war, musste ich mich erst mal einschießen und habe dann auch darauf verzichtet, unnötige Risiken einzugehen, nachdem die Jungs die ganze Nacht geschuftet hatten. Die GetSpeed-Truppe hat bewiesen, dass sie echte Racer sind. Ungeachtet des Abbruchs war klar, dass ein Top-Ergebnis in diesem hochklassigen Feld nicht mehr möglich sein wird, und sie haben sich dennoch die Nacht um die Ohren geschlagen. Sie hätten zumindest eine Zielankunft verdient gehabt.“