• Maximilian Buhk reist als Tabellenführer der Intercontinental GT Challenge zum Finale nach Kyalami/Südafrika
  • Buhk teilt sich den Renner des Mercedes-AMG Team GruppeM Racing mit Maro Engel und Raffaele Marciello

 

Spannender könnte sich ein Finalrennen in einer bedeutenden internationalen Automobilsport-Meisterschaft kaum präsentieren. Beim 9-Stunden-Rennen im südafrikanischen Kyalami am kommenden Samstag (23. November) können noch sechs Piloten in sechs unterschiedlichen Fahrzeugen den Fahrertitel in der Intercontinental GT Challenge powered by Pirelli (IGTC) erringen.

Die nominell besten Karten hat dabei naturgemäß der Tabellenführer – und der heißt Maximilian Buhk, ist 26 Jahre alt, lebt in Hamburg und geht für das Mercedes-AMG Team GruppeM Racing an den Start. Wie bereits im August beim 10-Stunden-Rennen in Suzuka/Japan teilt sich der Norddeutsche den im MANN-FILTER-Design laufenden Mercedes-AMG GT3 mit dem in der Schweiz geborenen und wohnhaften Italiener Raffaele Marciello (24), am vergangenen Wochenende Gewinner des prestigeträchtigen FIA GT World Cup in Macau, sowie dem gebürtigen Münchner und Wahl-Monegassen Maro Engel (34). Beide Teamkollegen hätten zwar ebenfalls noch sehr gute (Marciello) oder zumindest mathematische (Engel) Meisterschaftschancen, stellen sich in dieser Konstellation aber voll in den Dienst von Maximilian Buhk, dessen härteste Titelkonkurrenten von drei verschiedenen Herstellern kommen.

Mit jeweils sechs Punkten Rückstand auf Buhk die Verfolger Nummer 1 sind Maximilian Götz, der gemeinsam mit Luca Stolz und Yelmer Buurman für das Mercedes-AMG Team SPS Automotive Performance startet, und Audi-Pilot Frédéric Vervisch, der von Kelvin van der Linde und Dries Vanthoor unterstützt wird. Zehn Punkte zurück lauert ein Porsche-Trio, das fürs Finale erstmals gesplittet wurde: Dirk Werner fährt mit Romain Dumas und Sven Müller, Matt Campbell mit Laurens Vanthoor und Earl Bamber, Dennis Olsen mit Mathieu Jaminet und Nick Tandy.

Angesichts des in der IGTC zur Anwendung kommenden Punktesystems (25-18-15-12-10-8-6-4-2-1) ist zwischen den sechs Titelkandidaten tatsächlich alles offen. Für Buhk, Götz und Vervisch ist der Fall glasklar: Gewinnen sie das Finale in Südafrika, sind sie Champion. Die Porsche-Piloten brauchen für einen Triumph Schützenhilfe, ob aus den eigenen oder aus markenfremden Reihen. Weniger unübersichtlich ist die Ausgangslage in der Hersteller-Wertung, wo Mercedes-AMG ein Polster von 22 Zählern auf Porsche aufweist und nur diese beiden Marken noch für den Titelgewinn in Frage kommen.

Die Voraussetzungen für ein GT3-Spektakel vom Allerfeinsten sind also gegeben, und dazu passt auch die Rennstrecke. Der 4,2 Kilometer lange Kyalami Circuit, etwa auf halbem Weg zwischen den südafrikanischen Metropolen Johannesburg und Pretoria gelegen, ist mit seinen 13 Kurven eine echte fahrerische Herausforderung, auch wenn er seit seiner Errichtung 1961 mehrfach umgebaut wurde und der aktuelle Kurs mit der legendären Formel-1-Piste aus den 70er-Jahren nicht mehr viel gemein hat.

Maximilian Buhk lässt sich von all den Fakten, Spekulationen und Konstellationen nicht aus der Ruhe bringen: „So oder so – du musst das Rennen hinbekommen. Ich denke nur darüber nach, wie wir es gewinnen können. Wir wollen das versuchen, was uns in den letzten Rennen gelungen ist: keine Fehler machen und aufs Podest fahren. Denn passieren kann ja jederzeit etwas. Fängst du aber an, darüber nachzudenken, was alles passieren kann, verlierst du leicht den Fokus, und dann kommen die Fehler ganz sicher. Und die darfst du dir einfach nicht erlauben, denn die Konkurrenz ist unglaublich stark, vor allem Porsche hat richtig aufgefahren. Für sie geht es ja auch noch um die Markenwertung.“

Buhk freut sich auf die für ihn völlig unbekannte Piste: „Ich habe viele Onboard-Aufnahmen studiert. Die Strecke sieht nach viel Spaß aus, schön flüssig, mit vielen mittelschnellen Passagen, die unserem Mercedes-AMG GT3 liegen sollten. Weil in Kyalami nicht viel gefahren wird, erwarte ich kein allzu hohes Gripniveau. Am Donnerstag, wenn wir zum ersten Mal auf der Bahn waren, werden wir sehen, wo wir stehen. Ich freue mich, wieder mit Lello und Maro antreten zu können. Wir haben in Suzuka gut harmoniert und bevorzugen auch ein sehr ähnliches Set-up. Und dass die beiden zu den besten GT3-Piloten der Welt gehören, haben sie ja letztes Wochenende in Macau wieder bewiesen.“

Der Start zu den 9 Stunden von Kyalami erfolgt am Samstag (23.11.) um 13 Uhr Ortszeit (MEZ plus eine Stunde), der Zieleinlauf demzufolge um 22 Uhr Ortszeit (21 Uhr MEZ). Motorsport-Fans können die gesamte Action aus Südafrika per Live Stream und Live Timing auf www.intercontinentalgtchallenge.com verfolgen. Und vielleicht wird Maxi am Samstagabend dann auch ein neues Zuhause haben. Denn Kyalami, das bedeutet auf IsiZulu, einer der elf Amtssprachen Südafrikas, „Mein Heim“.