• Früher Ausfall für Maximilian Buhk beim Finale der Intercontinental GT Challenge in Kyalami/Südafrika
  • Ein Defekt am Mercedes-AMG Team beraubt den Hamburger kurz nach dem Start aller Titelchancen

 

Motorsport kann grausam sein. Diese Binsenweisheit kannte Maximilian Buhk schon vor seinem Abflug nach Südafrika, aber sie bewahrheitete sich beim Finale der Intercontinental GT Challenge powered by Pirelli aus Sicht des 26-jährigen Hamburgers in besonderem Maße. Als Tabellenführer zum großen Showdown der auf fünf Kontinenten ausgetragenen GT3-Meisterschaft auf der ehemaligen Grand-Prix-Rennstrecke vor den Toren Johannesburgs gereist, hatten Buhk und seine Teamkollegen Raffaele Marciello (24, Italien) und Maro Engel (34, Monaco) sich im Training zunächst eine ausgezeichnete Ausgangslage verschafft.

Zwar hatte ein Ausritt im zweiten Freien Training am Donnerstag den Mechanikern des Mercedes-AMG Team GruppeM Racing eine Nachtschicht beschert, doch tags darauf legte das Trio im dreigeteilten Qualifying eine überzeugende Vorstellung hin und qualifizierte den Mercedes-AMG GT3 souverän für den Top-10-Shootout um die Pole Position, welchen Marciello auf feuchter Piste letztlich als Dritter abschloss.

Zum Rennen am Samstag schien dann wieder die Sonne – und dennoch verfinsterten sich die Mienen in den Reihen des Mercedes-AMG Team GruppeM Racing schon wenige Meter nach Freigabe des 9-Stunden-Rennens. Startfahrer Buhk war beim fliegenden Start sehr gut weggekommen und hatte sich augenscheinlich schon auf den zweiten Rang nach vorne geschoben, als die knallgelbe MANN-FILTER Mamba mit der Startnummer 999 schlagartig langsamer wurde.

„Der Start ging prima, ich habe schon überlegt, wo ich die Nase beim führenden Porsche reinstecken kann, doch noch vor dem Anbremsen ging der Motor plötzlich aus“, schilderte Buhk. „Ich habe sofort einen Reset gemacht, also komplett ab- und wieder angeschaltet. Dann lief der Motor kurz wieder, nur um eine Kurve später erneut auszugehen. Mir war sofort klar: Das war’s.“ Wie sich später herausstellte, war eine Zündspule des 6,3-Liter-V8-Triebwerks durchgebrannt. „Meines Wissens ist dieser Defekt noch nie vorgekommen, also war’s eine echte Premiere – leider im für uns unglücklichsten Moment. Auch einen Folgeschaden nach dem Unfall am Donnerstag können wir ausschließen. Es war einfach nur großes Pech.“

Nach einer ersten Phase überwältigender Enttäuschung hatte sich der Norddeutsche, der die IGTC 2019 damit auf dem dritten Gesamtrang abschloss, bald wieder gefangen: „Ich habe eine Stunde für mich gebraucht, um das zu verarbeiten. Aber am Ende bringt es ja nichts, in Selbstmitleid zu baden. Wir müssen das Positive sehen: Wir waren über die Saison hinweg das beste Auto. Andere waren auch mal schnell, aber nicht so konstant wie wir. Bis zum Anbremsen der ersten Kurve waren wir voll bei der Musik, und dann ist etwas passiert, worauf niemand einen Einfluss hatte. Deswegen bin ich megastolz auf mein Team, das übers ganze Jahr einen tollen Job gemacht hat. Ich gratuliere Dennis Olsen und den Jungs von Porsche zum Titel. Schade, dass wir es nicht auf der Strecke ausfechten konnten, aber ich verspreche: Nächstes Jahr sind wir wieder da. Und zwar noch stärker!“