• Maxi Buhk bestreitet den Langstrecken-Klassiker in den Ardennen für das Mercedes-AMG Team Strakka Racing
  • Der Hamburger teilt sich den Mercedes-AMG GT3 mit der Nummer 43 mit Maximilian Götz und Alvaro Parente

Die 24 Stunden von Spa-Francorchamps, das bedeutet 24 Stunden Fahren am Limit auf einer der schönsten und anspruchsvollsten Rennstrecken der Welt. Der Langstrecken-Klassiker in den belgischen Ardennen hat unter den Motorsport-Fans längst Kultstatus erlangt und gilt unter Experten nicht umsonst als härtestes GT-Rennen der Welt. Zumal die 24 Stunden Spa sowohl zur Intercontinental GT Challenge (IGTC) als auch zum Blancpain GT Series Endurance Cup zählen und dort, anders als bei den normalen 3-Stunden-Rennen, deutlich mehr Punkte ausgeschüttet werden. Insgesamt 50 statt der üblichen 26 Zähler sind in Spa zu ergattern, denn schon nach sechs und zwölf Stunden werden die bestplatzierten neun Teams mit bis zu 12 Bonuspunkten bedacht.

Unter den mehr als 200 Rennfahrern, die sich am kommenden Wochenende (28./29. Juli) dieser großen Herausforderung stellen, ist auch Maximilian Buhk. Der 25-jährige Hamburger pilotiert für das Mercedes-AMG Team Strakka Racing einen von insgesamt dreizehn Mercedes-AMG GT3. Seine Teamkollegen sind der Deutsche Maximilian Götz (32, Uffenheim) und der Portugiese Alvaro Parente (33, Porto). Das Trio kämpft in Spa um Punkte sowohl für die Blancpain GT Series als auch für die IGTC.

Die Konkurrenz ist gewaltig. Mit 65 gemeldeten GT3-Fahrzeugen von nicht weniger als dreizehn verschiedenen Herstellern wartet die 70. Auflage des Marathons zweimal rund um die Uhr mit einem Teilnehmerfeld auf, das vielfältiger und ausgeglichener kaum sein könnte. Alleine 30 Rennwagen sind in der Pro-Klasse eingeschrieben, die ausschließlich Profirennfahrern mit FIA-Status Platin und Gold vorbehalten ist. Und die 7,004 Kilometer lange Berg- und Talbahn nur 60 Kilometer südlich von Aachen übt schon durch ihre einzigartige Historie eine ganz besondere Faszination aus. Echte Rennfans lassen sich legendäre Streckenabschnitte wie La Source, Eau Rouge, Raidillon, Les Combes, Pouhon, Stavelot oder Blanchimont auf der Zunge zergehen.

Zumal die 24 Stunden von Spa mit einem Langstreckenrennen alter Prägung, als Materialschonung oberstes Gebot und Tempo-reduzierter „Langstreckenmodus“ angesagt war, heutzutage nichts mehr gemein haben. „24 Stunden volle Attacke“, umschreibt Maxi Buhk das Anforderungsprofil. „Sonst hast du in diesem Weltklassefeld nicht den Hauch einer Chance. Anspruchsvoller geht’s wirklich nicht. In Le Mans kann man in einem langsamen LMP1-Auto sitzen und am Ende trotzdem auf dem Podium stehen, wenn vier andere ausfallen. Hier sind nur GT3-Autos am Start, die durch die Balance of Performance alle ähnlich schnell sind. Und weil die Fahrer, und damit meine ich auch die meisten Amateure, alle richtig gut sind, wird selbst das Überrunden zum Kraftakt. Du musst vom Start bis ins Ziel jederzeit am absoluten Limit unterwegs sein, anders geht es nicht.“

Oberste Priorität hat damit eine möglichst perfekte Rennabstimmung, die das Fahrzeug bei verschiedenen Asphalt- und Reifenzuständen möglichst sauber in der Balance hält. „Das Wichtigste ist ein gutes Basis-Setup, von dem aus du dann die Abstimmung für Qualifikation und Rennen ableiten kannst. Das wird die Hauptaufgabenstellung für die freien Trainings. Und dann liegt der Schwerpunkt natürlich auf dem Rennen. Natürlich ist es schön, auch im Qualifying vorne zu stehen, aber entscheidend ist die Startposition nicht. Im vergangenen Jahr ist das spätere Siegerteam von Platz 19 aus losgefahren“, erläutert Buhk.

Fragen nach seinen Erwartungen quittiert der Norddeutsche mit einem Abwinken: „Der Grat zwischen einem überragenden und einem miserablen Ergebnis ist so schmal, dass Voraussagen unmöglich sind. Ein Ausritt oder eine Strafe kann dir das ganze Rennen ruinieren, ebenso eine Safety-Car-Phase im falschen Moment. Wer am Ende ganz vorne landen will, muss fehlerfrei bleiben und eine Menge Glück haben. Es kann wirklich mehr schiefgehen als klappen. Daher denke ich nicht über Erwartungen und Ziele nach, sondern freue mich einfach riesig, bei diesem tollen Rennen dabei zu sein. Sobald ich in meinem Mercedes-AMG GT3 sitze, ist sowieso keine Zeit mehr zum Grübeln. Dann bin ich motiviert, fokussiert, aggressiv – im Rennmodus eben …“

Der Start zu den 70. „Total 24 Hours of Spa-Francorchamps” erfolgt am Samstag um 16.30 Uhr. Der Spartensender motorsport.tv überträgt die Langstreckenschlacht von der ersten bis zur letzten Sekunde live. Eurosport und Eurosport 2 schalten sich ebenfalls mehrmals ins Renngeschehen ein. Motorsportfans finden zudem auf der Website www.blancpain-gt-series.com sowohl Live Timing als auch Live Stream.