Liebe Motorsportfans,

nach einem ereignisreichen Hochsommer habe ich den rennfreien September genutzt, um die viel zitierten Akkus aufzuladen und mich dem zu widmen, was während der Motorsport-Saison oft zu kurz kommt, in erster Linie den Freunden und der Familie. Solch eine ruhige Phase ist schön und wichtig – aber nun freue ich mich wieder auf die Action im Cockpit eines Mercedes-AMG GT3.

Zu meiner großen Freude hat mich Mercedes-AMG im Oktober für die letzten beiden Läufe der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring aufgeboten. Dort geht es mal wieder rund um die Nordschleife, wo ich im Juni zusammen mit meinen Kollegen Luca Stolz, Hubert Haupt und Thomas Jäger beim 24-Stunden-Rennen den zweiten Platz belegt habe. Gemäß derzeitiger Planung soll ich das VLN-Finale auf dem Evo-Modell des Mercedes-AMG GT3 fahren. Ich habe das neue Auto, das zur nächsten Saison an die Kunden ausgeliefert werden soll, ja schon bei den 24 Stunden von Portimao getestet, und kann sagen: Da hat Mercedes-AMG mal wieder ein schönes Paket für die Kunden geschnürt. Und nun geht’s also an die wichtige Erprobung auf der Nordschleife, wo das Fahrzeug ja auch zum Einsatz kommen soll.

Die beiden VLN-Starts verkürzen mir persönlich natürlich auch die Wartezeit bis zum Saisonfinale der Intercontinental GT Challenge am 24. November in Kyalami. Wie Ihr wisst, reise ich als Tabellenführer nach Südafrika, was beweist, dass es meinem Mercedes-AMG Team GruppeM Racing und uns Fahrern gelungen ist, in den bisherigen vier Wertungsläufen jeweils das Maximum aus unserem Package herauszuholen. Mit Ausnahme von Spa vielleicht, wo uns ein suboptimaler Boxenstopp und eine Rote Flagge eine Runde Rückstand eingebrockt haben. Aber Bathurst, Laguna Seca und Suzuka liefen wirklich tadellos, und ich war nach all diesen Rennen megahappy, weil ich wusste: Mehr ging nicht. Aber jetzt müssen wir eben noch den Deckel draufmachen!

Dabei muss ich gestehen: Ich denke noch nicht groß über Kyalami nach, weil es einfach noch zu weit weg ist. Auch mit der Frage, wer letztlich mit wem zusammen und mit welchem Team ins Finale gehen wird, beschäftige ich mich nicht besonders. Die Logik seitens Mercedes-AMG, die Fahrerduos zu Saisonende zu splitten, um die Titelchancen zu erhöhen, macht ja allen Sinn der Welt. Natürlich ist es schade, dass Maxi Götz seinen Teil dazu beigetragen hat, dass ich ganz vorne stehe, und nun einer meiner Hauptkonkurrenten im Kampf um den IGTC-Titel ist. Aber wie gesagt: Es ist alles sehr gut nachvollziehbar, und wer dann letztendlich die Nase vorne haben wird, wird sich zeigen. Hauptsache, es ist ein Mercedes-AMG-Fahrer …

Ich bin grundsätzlich niemand, der vor entscheidenden Rennen nervös wird. Ich war ja schon einige Male in einer vergleichbaren Saison und kam kopfseitig ganz gut klar. Ich meine, es hilft ja auch nichts, sich im Vorfeld den Kopf zu zerbrechen. Bei dieser irren Leistungsdichte gibt’s nur eines: volle Konzentration, alles geben, keine Fehler machen – und erst wenn das geklappt hat, kann man mal anfangen, den Rechenschieber zu bemühen. Und wie gesagt: Es sind noch zwei Monate bis dahin.

Wer möchte, kann natürlich trotzdem schon mal mit Daumendrücken anfangen …

Bis bald!

 

Ausblick: Die Ruhe vor dem Sturm für Maxi Buhk

Nachdem er den September ganz der Regeneration widmen konnte, erhöht sich die Schlagzahl für Maximilian Buhk nun wieder. Am 12. und 26. Oktober wird der 26-jährige Hamburger die beiden letzten Wertungsläufe der VLN Langstreckenmeisterschaft bestreiten. Vorgesehenes Einsatzteam ist jeweils HTP Motorsport, fürs Saisonfinale ist ein Testeinsatz der neuesten Evolutionsstufe des Mercedes-AMG GT3 auf der Nordschleife vorgesehen. Buhks Teamkollegen sollen Raffaele Marciello (VLN8) sowie Maximilian Götz und Christian Hohenadel (VLN9) sein.

Und dann naht bereits der absolute Saisonhöhepunkt – die Entscheidung in der Intercontinental GT Challenge powered by Pirelli beim 9-Stunden-Rennen am 24. November im südafrikanischen Kyalami. Vor dem Saisonfinale dieser in fünf Rennen auf fünf Kontinenten ausgetragenen GT3-Meisterschaft auf der ehemaligen Grand-Prix-Strecke vor den Toren Johannesburgs führt Maxi Buhk in der Gesamtwertung drei Punkte vor Mercedes-Markenkollege Raffaele Marciello und sechs vor den punktgleichen Frédéric Vervisch (Audi) und Maximilian Götz.

Bereits zum vorletzten IGTC-Lauf in Japan hatte Mercedes-AMG das Erfolgsduo Buhk/Götz gesplittet, um die Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung für die Marke mit dem Stern zu erhöhen. Die 8 Stunden von Suzuka hatte Buhk an der Seite von Maro Engel und Raffaele Marciello auf dem zweiten Rang beendet. In welcher Aufstellung Mercedes-AM den Showdown in Kyalami in Angriff nehmen wird, ist noch nicht spruchreif.