Maximilian Buhk hat sich mit seinen gerade mal 24 Jahren in der Weltspitze der GT-Rennfahrer etabliert. Als jüngster Sieger des 24-Stundenrennens von Spa-Francorchamps (2013 holte er den Sieg im Alter von 20 Jahren zusammen mit Altmeister Bernd Schneider) zählt er seit Jahren zu den ganz heißen Kandidaten um den Kampf um Rennsiege und Meisterschaftstitel.

Innerhalb der letzten fünf Jahren holte er sich vier internationale Meisterschaftssiege und beeindruckte auch in dieser Saison mit sensationellen Erfolgen – wenn auch der große Titelgewinn ausblieb und er sich den Vizemeistertitel der Blancpain GT Series sicherte.

In seinen Worten reflektiert der junge Mercedes-AMG-Fahrer seine diesjährige Saison und blickt zuversichtlich in die Zukunft.

Was war für Dich die größte Enttäuschung und die größte Überraschung in diesem Jahr?
„Die größte Enttäuschung war, dass wir trotz eines guten Saisonstarts, keinen Titel einfahren konnten. Die größte Überraschung war unser dominantes Wochenende zum Saisonauftakt des Blancpain GT Series Sprint Cup in Misano.“

Du hattest in diesem Jahr mit Franck und Jimmy gleich zwei neue Teamkollegen, wie verlief der Einstieg und wie gut seid ihr zurechtgekommen?
„Es war ein interessanter Mix aus Erfahrung und Speed. Wir haben alle professionell miteinander gearbeitet, da wir alle erfolgreich sein wollten und dieselben Ziele hatten. Am Ende ist man auch ein Stück weit Egoist, obwohl man sich das Auto mit seinem Teamkollegen teilt. Man möchte natürlich auch mit seiner individuellen Leistung glänzen. Wir waren ein tolles Team, aber deswegen nicht gleich Freunde abseits der Rennstrecke.“

Deine wievielte Saison war es in der Blancpain Serie? Wie konkurrenzfähig war die Meisterschaft verglichen zu vorherigen Jahren?
„Das war jetzt mein fünftes Jahr in der Blancpain Serie. Die Serie und das komplette Umfeld werden immer größer und professioneller. Auch die Leistungsdichte und die Konkurrenz hat im Vergleich zu den vorherigen Jahren deutlich zugenommen. Auch die Anzahl der Autos ist deutlich gestiegen, was es mitunter nicht immer einfach macht.“

Das ist das erste Jahr seit 2015, dass Du keinen Meistertitel gewinnen konntest. Was waren für Dich die drei Gründe, warum es nicht geklappt hat?
„Wir haben einfach zu viele unnötige Fehler gemacht. Vor allem bei den Boxenstopps haben wir als Team einfach nicht einwand- und fehlerfrei gearbeitet. Am Ende kann man auch sagen, dass wir uns auf unsere starke Performance am Anfang des Jahres zu sehr verlassen und ausgeruht haben. Dafür ist die Leistungsdichte und der Wettbewerb einfach zu hoch.“

Was muss sich, Deiner Meinung nach, im nächsten Jahr verbessern, damit Du Dir wieder einen Titel sichern kannst?
„Wir müssen konstanter sein. Fehler und Ausfälle darf man sich nicht erlauben. Dafür sind es auch zu wenige Veranstaltungen. Und gerade bei den großen Rennen, wie z.B. den 24 Stunden von Spa, muss man die dicken Punkte mitnehmen. Auch ich als Fahrer muss mich weiterentwickeln – nicht nur im, sondern auch außerhalb des Rennwagens.“

Welche Strecken findest Du für den heutigen GT3 Motorsport nicht mehr passend in Bezug auf Sicherheit und Fahrspaß?
„Für mich persönlich ist es Zolder. Dort bin ich noch nie gerne gefahren. Ansonsten kann ich persönlich nicht viel Negatives zu anderen Strecken sagen.“

Wie sehen Deine Pläne über den Winter aus? Fährst Du in Abu Dhabi oder Dubai?
„Mein Plan ist es, mich etwas zurückzuziehen und mehr Zeit für meine Freundin, meine Familie und Freunde zu haben.“

Wie sieht es aktuell mit der Planung für 2018 aus? Kannst Du schon etwas verraten?
„Ich kann verraten, dass ich mit unterschiedlichen Herstellern in Gesprächen bin, da mein Vertrag mit Mercedes-AMG zum Ende des Jahres ausläuft. Entschieden ist aber noch nichts.“

Machst Du ein gezieltes Fitnessprogramm über den Winter oder gehst oft Kart fahren?
„Nein. Ich bleibe ganz klassisch bei Ausdauer-Sportarten wie Joggen und Fahrrad fahren. Zusätzlich gehe ich etwas ins Fitnessstudio.“

Könntest Du Dir vorstellen, in eine andere Motorsport-Kategorie, außer GT3, einzusteigen?
„Grundsätzlich bin ich für jegliche Art von Motorsport-Kategorie offen. Ich interessiere mich für verschiedenste Serien weltweit. Aber zurzeit fühle ich mich sehr wohl im GT3 Umfeld.“

Würden Dich Rennen wie etwa die Indy 500 reizen?
„Natürlich. Auch die 24 Stunden von Daytona oder Le Mans sind Rennen, die jeden Rennfahrer reizen würden.“